„Warum ist es hier eigentlich so kalt?“

01.02.2012 – Pudelmützen-Gottesdienst in Rüdinghausen – 250.000 Euro fehlen zur Renovierung der alten Dorfkirche

Rüdinghausen. „Die Heizkosten sind kaum bezahlbar, die Kirche braucht eine Drainage, eine Wand und das Dach sind feucht und müssen saniert werden, die Treppe zur Orgel ebenfalls.“ Elke Helmerich, Ortspfarrerin in Rüdinghausen, hat einen langen Wunschzettel – aber unbescheiden ist der eigentlich nicht. Im kommenden Jahr feiert die Evangelische Kirchengemeinde im Osten von Witten den 150. Geburtstag ihrer historischen Dorfkirche – doch mit einem Eimer Farbe und ein bisschen Putzen ist die Vorbereitung nicht zu schaffen. „Wir brauchen Geld – viel Geld“, sagt die junge Pfarrerin kämpferisch – und startete darum an diesem Sonntag mit einer Auftaktveranstaltung das Spendeneintreiben, neudeutsch Fundraising, für die Renovierung der schönen alten Dorfkirche.

„Warum ist es eigentlich so kalt hier?“, fragten die Konfirmanden gleich zu Beginn des Gottesdienstes. Sie und die anderen Gottesdienstbesucher kamen mit Pudelmützen und Skianzügen, um auf die akute Situation hinweisen – doch die viel gravierenderen Mängel kann man weder fühlen noch sehen. 250.000 Euro – so hoch ist die beeindruckende, aber wohl auch realistische Summe für die Sanierungskosten. „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht dem historischen Gebäude ein unrühmliches Ende“, befürchtet nicht nur Pfarrerin Helmerich. „Damit die Kirche im Dorf bleibt!“, so wollen sie und die Mitglieder des Presbyteriums nun die Rüdinghauser mobilisieren, mit Geld und guten Ideen die Predigtstätte zu erhalten.

„Ein erster Spendenaufruf hat schon aus dem Stand Zusagen von mehr als 3500 Euro pro Jahr eingebracht“, freut sich Elke Helmerich und hofft nun auf viele gute Ideen und vor allem großzügige Spender, denen die Dorfkirche am Herzen liegt. Der sonntägliche Gottesdienst soll auf humorvolle Art für das ernste Thema sensibilisieren: „Alle Gemeindeglieder waren aufgerufen, im schrillen Winteroutfit zum Pudelmützen-Gottesdienst zu kommen, die Kindergartenkinder hielten die Gottesdienstbesucher mit Bewegungswarmhalteliedern auf Trapp und sorgten so für warme Füße“, freut sich Elke Helmerich an einem lebendigen – und vor allem kurzen Gottesdienst. Denn bei schattigen vier Grad in der Kirche - draußen zeigte das Thermometer Minus 12 Grad - war der liturgische Teil schon nach einer knappen halben Stunde vorbei – zum wärmenden Apfelpunsch und Glühwein vor der Kirche blieben dann fast alle der 130 Gottesdienst-Besucher.

„Außerdem haben wir am Sonntag, dem Tag der Presbyterwahl, auch unseren neuer Fundrainsingausschuss vorgestellt“, hofft die Theologin auf tatkräftige Unterstützer aus den eigenen Reihen. Schon jetzt haben sich sechs Menschen zur Mitarbeit gewinnen lassen, „es dürfen aber gerne noch ein paar mehr werden.“

Neben der Renovierung der Kirche wird die kleiner werdende Gemeinde zukünftig auch laufende Kosten aus eigener Kraft stemmen müssen. Die Personalkosten für den Gemeindepädagogen, die Hausmeisterin und eine Bürokraft möchte Elke Helmerich mittelfristig aus eigenen Mitteln absichern. „Die Kirchensteuer, die uns zugewiesen wird, sinkt in den kommenden Jahren – darauf müssen wir uns frühzeitig einstellen“, so die weitsichtige Einstellung.

Andere Wünsche wirken daneben bescheiden, sind aber für das Wohlfühlen in einer Kirche von Bedeutung: „Ein frischer Anstrich, neue Bankkissen, eine sanitäre Anlage im Eingangsbereich für ganz jung und ganz alt sowie eine Bistroküche – das wäre dann das I-Tüpfelchen“, träumt Elke Helmerich.

Eine wichtige Rolle könnte zukünftig das freiwillige Kirchgeld spielen: „Wenn 1000 Menschen monatlich fünf Euro spenden, ist die Gemeindearbeit am Standort Rüdinghausen auch in einer mit Annen vereinigten Gemeinde gesichert“, rechnet Elke Helmerich. Und hofft auf Spenden für die Kirche: „Denn eine fertig renovierte Kirche hat Zukunft, sodass auch die heutigen Konfirmanden und Kindergarten-Kinder noch darin getraut werden können!“

Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch

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