Sie weigern sich, Feinde zu sein - Lesung und Musik am Freitag, 19 Uhr

16.05.2023 – Zum 75. Gedenktag der Nakba und der Gründung des Staates Israel

Nakba bedeutet Katastrophe. Mit diesem Wort wird im arabischen Sprachgebrauch die Flucht und Vertreibung von mehr als 750.000 arabischen Palästinenserinnen und Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina im Frühjahr 1948 bezeichnet. Palästinenser gedenken der Nakba jährlich am 15. Mai. Sie erinnern sich an das Leid, das der Tag der israelischen Unabhängigkeitserklärung über ihr Volk brachte. In Israel und in vielen jüdischen Gemeinden der Diaspora wird am selben Tag die Gründung Israels als Nationalfeiertag begangen.

Die Formation Ufermann, von der vier Mitglieder auftreten, Sängerin Hayat Chaoui, und das Cover des Buches, aus dem gelesen wird (Bilder mit freundlicher Genehmigung von Bettina Oswald, Dr. Karl-Heinz Krauskopf und rororo-Verlag)

Trauern und Feiern, Enteignung und Siedlungsbau, Besatzung und Freiheit, Wassermangel und Swimmingpools, Friedensbemühungen und Gewalt – so viele Gegensätze prägen Israel-Palästina noch immer, auch nach 75 Jahren. Jetzt sollen in unserem Kirchenkreis Menschen das Wort haben, die diese Gegensätze überwinden wollen, die „sich weigern, Feinde zu sein“:

Apeirogon – so heißt der Bestseller von Colum McCann,

aus dem am Freitag, 19. Mai, ab 19 Uhr

im Ev. Johanniszentrum, Bonhoefferstr. 10 in Witten gelesen wird.

Im Wechsel mit den Szenen der Lesung gibt es Weltmusik von Mitgliedern der Formation Ufermann.

 

Der Autor Colum McCann schreibt in dem Spiegel-Bestseller „Apeirogon“ über die Geschichte von Rami und Bassam. Der Israeli und der Palästinenser sind Freunde. Das waren sie nicht immer. Die ehemaligen Feinde, wie sie selber es nennen, haben das Gleiche erlitten: ihre Töchter wurden ermordet, Opfer der Konflikte in Israel-Palästina. Sie hätten allen Grund „die andere Seite“ noch mehr zu hassen, aber ihr Weg ist ein anderer. Sie haben einander zugehört und tragen nun gemeinsam ihre Botschaft der Versöhnung in die Welt.

Die musikalische Gestaltung übernehmen vier Mitglieder der Formation Ufermann:

Jazz trifft auf jahrhundertealte Traditionen, Lyrik auf Leben, der Orient auf den Okzident. Spirituelle Motive und Lieder aus dem christlichen, islamischen und jüdischen Kulturkreis verbinden sich mit Elementen aus der vermeintlich fremden Tradition. Ein Projekt, das Religionen und Kulturen, Erinnerung und Erwartung verbindet und nach dem Gemeinsamen sucht.

Die künstlerische Begegnung der deutschen Formation Ufermann mit der klassisch ausgebildeten marokkanischen Sängerin Hayat Chaoui entfaltet eine ganz eigene Atmosphäre. Das Spiel mit unterschiedlichen Stilen und musikalischen Einflüssen ist Programm.

Formation Ufermann & Hayat Chaoui

Jazz und Poesie zwischen Kulturen & Religionen

Formation-Ufermann

Der Austausch zwischen den Kulturen, die Begegnung von Menschen und das Spiel mit verschiedenen Kunstformen prägen die Arbeit von ufermann seit über drei Jahrzehnten. Die Musik ist eine einmalige Melange aus eigenen lyrischen Kompositionen, Jazz, Chansons und alten spirituellen Liedern aus drei Religionen. Die Formation kann auf Auftritte im europäischen Ausland und in Südamerika, in Radio- und TV-Produktionen sowie auf internationale Festivals zurückblicken. Bereits Ende der 90er Jahre wurde die künstlerische Arbeit der Band mit einer Einladung zum renommierten Jazzfestival von Montreux international gewürdigt. Die Band arbeitete mit Künstlerinnen und Künstlern aus vielen Ländern und veröffentlichte bisher 12 CDs.

Hayat Chaoui, Marokko

Hayat Chaoui studierte klassischen Gesang an der Hochschule für Musik Köln, Standort Wuppertal bei Prof. Barbara Schlick. Sie ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe, konzertiert als Solistin international und lehrt heute selbst als Dozentin für Gesang und Stimmbildung. Hayat Chaoui hatte in den letzten drei Jahren zwei Buchveröffentlichungen (Helbling-Verlag und Breitkopf-Härtel) im interkulturellen Kontext, die beide bundesweit prämiert wurden. Sie leitet den internationalen Frauenchor WoW – Women of Wuppertal. Der marokkanische König ehrte sie 2013 für ihre künstlerischen Verdienste mit einer Einladung an den königlichen Hof.

Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch

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