Die Rede ist hier von einem Satz aus dem „Vater unser“, rund 2000 Jahre alt, aus dem Mund Jesu. Das ganze Gebet und Jesus selbst verkörpern für mich eine Gottesbeziehung ganz neuer Art. Jesus spricht den Schöpfer von Himmel und Erde mit „lieber Papa“ an und lebt aus dieser vertrauten Nähe heraus sein ganzes Leben. Er weiß sich umsorgt und wertgeschätzt.
Immer wieder erzählt er in Gleichnissen von Gott, der alles gibt um die Menschen zu gewinnen, die er wie einen kostbaren Schatz im Acker gefunden hat. Von diesem Gott können wir alles erwarten. Was von uns erwartet wird, steht fast versteckt in diesem einen Nebensatz: „wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“.
Denen, die an uns schuldig geworden sind, verzeihen zu können – das ist das Einzige, was wir in die Waagschale werfen können. Pilgern, Fasten, Meditieren mögen unseren Körper und unsere Seele stärken, tragen aber für unsere Beziehung zu Gott und den Mitmenschen nichts Nachhaltiges aus. Einzig „Schuld-vergeben“ kann bewirken, dass sich Wesentliches ändert im Leben: im ganz persönlichen Umfeld oder auch weltweit.
Könnte das ein Ansatz sein für das Land, in dem Jesus lebte und betete? In den letzten Wochen folgte Gewaltakt auf Gewaltakt, ausgelöst durch die schrecklichen Tode von vier jungen Männern. Längst haben zu viele Eltern Söhne und Töchter verloren. Die Zahl hat die Tausend längst überschritten. Ich wünschte, beide Seiten würden die Waffen niederlegen und die Hände falten: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Das könnte ein Anfang für Frieden sein. Beten wir dafür!
Adelheid Neserke
Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch