Ähnlich geschieht täglich mit Blick auf die Weltgeschichte: Gerade waren die Ereignisse noch in den Medien, und dann ist etwas anderes Berichtens werter. Dabei ist gut, dass wir uns erinnern. Das Wort „Erinnern“ kommt vom „Inneren“. Erinnern heißt, eines Geschehens so ehrlich und rein zu gedenken, dass es zu einem Teil des eigenen Innern wird…“, meinte der damalige Bundespräsident Richard von Weizäcker im Jahr 1985.
Dazu ist in den nächsten Monaten an den kommenden Gedenktagen reichlich Gelegenheit: Am Tag der Deutschen Einheit am 03. Oktober, beim Erntedankfest am 06. Oktober und am Volkstrauertag und Ewigkeitssonntag im November.
Jetzt fand der Tag des Flüchtlings statt. In der Christuskirche wurde an die Vergessenen dieser Welt gedacht: An die Opfer der Unterdrückung durch das Regime in Eritrea, an die Menschen, die unter dem Krieg in Syrien leiden, an die, die seit Jahren in Lagern in Bosnien gestrandet sind und an die, die auf der Flucht im Mittelmeer umgekommen sind und immer noch umkommen. Wer nicht den Mut hat, sich diese Ereignisse zu vergegenwärtigen, lebt vielleicht ruhiger, aber nicht als Mensch dieser globalen Welt, sondern wie unter einer Glocke.
Wer ohne Erinnerung lebt, der beschneidet sich seiner eigenen Wurzeln als Mensch dieser Welt. Aus einem angemessenen Geschichts- und Gegenwartsbewusstsein kann dagegen Handeln erwachsen und damit der Weg zu Gerechtigkeit und Friede beschritten werden.
Pfarrer Christian Uhlstein, Ev.Trinitatis-Kirchengemeinde Witten
Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch