Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft...

Aber nein, so heißt ein Song von den Toten Hosen, der sich in diesem Advent immer wieder in mein Ohr schleicht:

„Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft… Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird und dann Gut über Böse siegt, dass irgendjemand uns auf unseren Wegen lenkt und unser Schicksal in die Hände nimmt… Das wird die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft!… Wünsch dir was!…“

Was wünschst du dir im Advent 2020?

Vielleicht: Weihnachten mit der Familie, mit Singen und Umarmungen…? Endlich wieder Urlaub machen…? Feiern und Tanzen…? Freundschaften leben…? Sich verlieben…? Heimat finden…? Eine Welt ohne Krieg, ohne Despoten, ohne Rassismus, ohne Hunger…? Was wünschst du dir?

„Es kommt die Zeit“, wusste auch schon der Prophet Jeremia und verkündete, dass ein neuer König für Recht und Gerechtigkeit sorgen werde. Wie wunderbar klingen diese alten Hoffnungstexte: Es kommt die Zeit, in der die Sehnsucht sich erfüllt, wenn Gerechtigkeit siegt, wenn Frieden gelingt und die Schöpfung nicht mehr seufzt, sondern jubelt!

Verheißungen für Märchenfans? Hoffnung für Weltfremde und Träumer? Vielleicht. Es sind Verheißungen für Adventsliebhaber, denn ich bin überzeugt: Ohne Sehnsucht im Herzen, ohne den Wunsch, dass etwas anders wird, lässt sich Weihnachten nicht feiern.

„Es kommt die Zeit“, sagt Jeremia. „Es kommt der Herr der Herrlichkeit. Es kommt ein Schiff geladen. Ja, er kommt, der Friedensfürst!“, heißt es in den alten Adventsliedern. „Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft“, singen die Toten Hosen.

Ich stimme mit ein und habe das Gefühl, dass ich dem Kern von Weihnachten in diesem Jahr vielleicht näher bin als sonst…