Hassen ist krass:
Ich hasse Corona, die Einschränkungen, dass ich nicht in den Urlaub konnte, dass der Nachbar einen Laubbläser hat, dass die Post zu spät kam, der Müll im Gebüsch liegt, die Kinder auf der Straße nicht mehr grüßen, das Schlangestehen beim Einkaufen, das Maskentragen sowieso. Ich hasse es, dass die Schwester meines Kollegen schon geimpft ist, dass der Bus zu spät kommt, dass die Teststäbchen in der Nase so unangenehm sind, dass nichts mehr planbar ist. Der Regen im Mai war auch schon wärmer, ich hasse das Wetter und die Pollen, und einfach alles. Hassen ist krass, da kann man sich so schön reinsteigern, der Blutdruck steigt und es gibt so ein lebendiges Gefühl.
Wenn da nur nicht die Nebenwirkungen wären! Keiner redet mehr mit mir, in der Schlange beim Einkaufen, beim Testen, im Bus. Hass erzeugt Hass. Das ist so als wenn ich mein Haus niederbrenne, weil mir kalt ist, am Ende friere ich richtig.
Liebe ist da krasser! Gestern traf ich eine Frau, die hat mich angestrahlt und begeistert erzählt dass ein wildfremder Mensch ihr Kuchen gebraucht hat, für ihre Arbeit gedankt hat und einfach nur freundlich war. Sie strahlte noch von dieser Begegnung und meine Laune war schlagartig gut. Vielleicht merken wir nicht immer sofort, was unsere Freundlichkeiten bewirken können, aber unsere Liebe wärmt uns und die Anderen. Liebe ist krasser!
Frank Schulte
Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch