Ich habe sie sanft hoch genommen und in den nächsten Garten gesetzt. Mit ihren nackten Artgenossen habe ich wenig Erbarmen, aber die mit den hübschen Häusern mag ich. Es gibt sie in vielen Farben: gelbe mit schwarzen oder hellen Ringen, aprikosenfarbene, rotbraune, … Schon als kleines Mädchen habe ich mit ihnen gespielt: Schneckenrennen im Flur im ersten Stock auf dem Linoleum. Meine Mutter hatte immer Sorge, dass mir welche ausreißen würden. Oder ich sie in ihren Garten setzen würde, wenn ich die Lust an ihnen verlöre. Aber ich passte gut auf sie auf, gab ihnen Salatreste und setzte sie abends sorgfältig in eine Kiste. Mit Deckel versteht sich. Heute mag ich sie immer noch und damit bewahrheitet sich, dass sich das, was man als Kind lernt und tut, auch im Erwachsenenalter durchträgt.
Deswegen empfehle ich Ihnen: Beten Sie mit Ihren (Enkel-)Kindern das Vaterunser am Abend vor dem Einschlafen. Immer und immer wieder. Dieses Gebet ist wie ein kleines Häuschen, das schützen kann. Ich kann hineinkriechen in seine Windungen und mich geborgen wissen. Ich kann meine Fühler ausstrecken hin zu Gott und komme in Kontakt mit meinem Schöpfer. Und wer weiß, auf welchem Weg es einmal den Unterschied macht.
Pfarrerin Adelheid Neserke
Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch