So ist das zumindest meistens in unserem Land.
Denn es gibt da andere, deren Lebensleinwände zertrümmert sind. Übriggeblieben sind bestenfalls Fetzen. Und solche, die sind so bitterarm, dass sie keine Farben zur Gestaltung besitzen. Und widerum andere, denen durch ihr Umfeld verboten wird, das zu malen, was sie wollen.
Diesen Menschen, von denen manche in diesen Tagen nach Europa kommen wollen, zu sagen, dass das Boot voll sei, ist blanker Hohn und ein liebloser Akt. Besonders wenn es denen gesagt wird, die sich aus Verzweiflung auf einen Höllentrip in einem kleinen Schlauchboot über das Mittelmeer machen.
Unsere Welt und auch unser Land halten genügend Farben und Materialien bereit, um auch andere Menschen gemäß ihrer Natur wieder zu Maler ihrer Lebensleinwand werden zu lassen. Wir müssen nur gerecht teilen lernen. Und das bedeutet nicht nur materielle Reichtümer zu teilen und angemessene Preise für Lebensmittel und andere Güter zu zahlen,um so den Reichtum dieser Welt gerechter zu verteilen. Das heißt vor allem auch, das Leben zu teilen.
Dieses Teilen würde auch unsere Lebensleinwand zum Leuchten bringen, denn die Menschen, die uns heute noch als Flüchtlinge erscheinen, können morgen schon als Nachbarn, Freunde oder Familienangehörige Farbe in unser Leben bringen.
Ob wir das zulassen wollen? Wir sind die Maler unserer kleinen und großen Lebenswelten. Es liegt in unserer Hand.
Christian Uhlstein
Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch