Du sollz kein´n schlecht machen. Wattat heißt? Wer seine Mitbürger schlecht macht, der muss aufpassen, datter nich selps auffe Schnauze fällt. Am besten sachse nix Falschet über eim, dann kann dich keiner anne Karre fahren. Und wenne wat Schlechtet über Gemanden hörss, dann guck eersma, ob dat auch an dem is. Auf kein´n Fall sollzet eimfach so weiter sagn, nich dat alles noch viel schlimmer wird.
Das ist Klartext gesprochen. Über andere Menschen schlecht reden, tratschen, lästern … das geht gar nicht. Denn das geht nach hinten los. Das fällt auf mich zurück. Denn sobald jemand nachhakt, muss ich Farbe bekennen. Woher weißt du das? Hast du das geprüft? Kann du dafür einstehen, dass es wirklich stimmt? Wer dann nicht genau und wahrheitsgetreu antworten kann, „fällt selps auffe Schnauze“, weil er gedankenlos oder aus böser Absicht jemand anderen mit Dreck beworfen hat. Wer sich so verhält, darf sich dann nicht beschweren, wenn ihm ein anderer „anne Karre fährt“.
„Dat alles nich noch viel schlimmer wird“, dazu kann jeder von uns beitragen. Besser ist es, das Böse mit dem Guten zu überwinden. Wo also jemand anderes einen Fehler begangen hat, ihn entschuldigen. Schließlich mache ich selbst ja auch Fehler. Wenn jemandes Ruf geschädigt wird, dann nicht in die Hetze einstimmen, sondern dagegen angehen.
Menschliche Gemeinschaft lebt vom Willen, im anderen den Mitmenschen zu sehen. Wer Böses sät, der erntet auch Böses. Und wer Gutes sät, wird Gutes ernten. Mit diesen Gedanken grüßt zum Erntedankfest,
Hinrich Schorling,
Pfarrer in der Ev.-Luth. Kreuzgemeinde (am Lutherpark)
Hinrich Schorling
Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch