Ich frage mich: Was ist eigentlich ein Kennzeichen für ein gutes Jahr?
Für die einen waren in der Tat die mit dem Jahr 2020 verbundenen Erkrankungen, Befürchtungen und auch wirtschaftlichen Härten eine Katastrophe.
Für andere war 2020 dagegen gar nicht so schlecht. Die Entschleunigung hat manchem Menschen gutgetan, heißt es. Wenn es allerdings im Leben nur um Entschleunigung gehen würde, dann müsste es ja nach diesem Jahr nun prächtig um den Gemütszustand der Menschen stehen.
Der Soziologe Hartmut Rosa sieht dagegen die Antwort auf die Beschleunigung unserer Welt nicht in der Entschleunigung, sondern darin, ob das Erlebte in mir Resonanz erzeugt. Quasi gleich der Musik eines Instrument, die durch ihren Resonanzkörper ihren Klang entfaltet. Bringt eine Begegnung, ein Erlebnis etwas in mir zum Schwingen, dann ist es wertvoll und gut. „Das Leben gelingt nicht dann, wenn wir reich an Ressourcen und Optionen sind, sondern wenn wir es lieben", so der Jenaer Professor.
"Das Leben zu lieben", wenn das mal nicht ein guter Vorsatz für das Jahr 2021 ist.
Wer sein Leben liebt, dem können äußere Umstände oder innere Gedankenstürme nichts anhaben. Er oder sie wird in Einklang von Körper, Geist und Seele in Frieden leben können. Die Crux ist nur: Dies ist nicht verfügbar, sondern immer auch ein Geschenk.
Vielleicht steht dieses Geschenk aber ja schon längst bereit und wartet in diesem Jahr nur wie ein vergessenes Weihnachtgeschenk darauf, von uns ausgepackt zu werden.
Christian Uhlstein
Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch