Zu Gast im Land der 1000 Hügel…

14.11.2018 – Resiebericht der Superintendentin Julia Holtz

Vom 5. bis 12. November war eine kleine Delegation aus unserem Kirchenkreis zu Gast in Gisenyi im Norden Ruandas. Pfr. Michael Waschhof, Pfr. Ludwig Nelles und Sup.Julia Holtz waren auf Einladung unseres Partnerkirchenkreises, der Presbytery Gisenyi, nach Ostafrika gereist. Sie wurden überaus herzlich aufgenommen, und im Rahmen einer eigens zusammengerufenen Pfarrkonferenz wurde der Partnerschaftsvertrag feierlich unterzeichnet.

Zuvor hatten sich die ruandischen und deutschen Pfarrer*innen sehr offen über die Stärken und Schwächen ihrer jeweiligen Kirchenkreises ausgetauscht. Während wir in Deutschland, bedingt durch rückläufige Mitgliederzahlen, Kirchen und Gemeindehäuser aufgeben müssen, haben die Geschwister in Ruanda das Problem, dass ihr Gebäudebestand für die ständig wachsende Zahl von Gemeindegliedern zu klein ist. Neben den noch zu errichtenden Gebäuden ist die finanzielle Situation auch darüber hinaus angespannt. In Ruanda werden die Pfarrer*innen durch Spenden in den Gemeinden bezahlt. In einer ländlichen Gemeinde voller junger Menschen, die kein großes Einkommen haben, ist die monatliche Entlohnung häufig nicht gesichert.

 

 

Besonders bewegend war für die drei Deutschen der Besuch in Rugarama, einem kleinen Ort in den Bergen. Hier wurde mit Hilfe der Spenden, die unser Kirchenkreis im Frühjahr gesammelt hat, der begonnene und lange unvollendete Kirchenbau fortgeführt. Stolz und dankbar präsentierte die Gemeinde den Gästen die Grundmauer, die mit der Finanzspritze aus Hattingen-Witten um ein Stockwerk erhöht und mit einer repräsentativen Dachkonstruktion gekrönt wurde. In dieser Woche soll das Dach geschlossen werden, so dass die Gemeinde künftig vor Sonne und Regen geschützt Gottesdienst feiern kann. (Unser Foto zeigt  die Kirche, die durch unsere Mittel gefördert wird - das Kirchdach wurde inzwischen geliefert!)

Ein anderer Höhepunkt der Reise war der Sonntag, an dem alle drei in je einer Gemeinde als Gastprediger eingeladen waren. In den Gottesdiensten, die drei bis vier Stunden dauerten, wurde viel gesungen und getanzt, wobei fünf bis sechs verschiedene Chöre pro Gemeinde selbstverständlich sind. Anders als wir es gewohnt sind, ist die Mehrheit der Teilnehmenden in den Gottesdiensten jung.

 

Bei den Fahrten durch den Kirchenkreis wurde schnell deutlich, warum Ruanda das „Land der 1.000 Hügel“ genannt wird. In schier endlosen Serpentinen schlängeln sich die Straßen durch die fruchtbare grüne Hügellandschaft, in der jedes kleine Fleckchen der roten Erde landwirtschaftlich genutzt wird. Überall wimmelt es von Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind und dabei schwere und sperrige Lasten auf dem Kopf oder dem Fahrrad balancieren. Auffallend ist auch die extreme Sauberkeit im ganzen Land: Die Straßenränder sind akkurat und werden auch außerhalb geschlossener Ortschaften ständig von Freiwilligen gepflegt, die emsig Unkraut zupfen und fegen. (Diese Bild entstand in der Nähe von Musanze, wo Gorillatouren und andere Wanderungen gebucht werden können.)

 

Die Delegation hat eine wachsende und lebendige Kirche erlebt, die 24 Jahre nach dem furchtbaren Völkermord zuversichtlich in die Zukunft blickt und mit äußerlich vergleichsweise bescheidenen Mitteln der Botschaft von der Liebe Gottes Gestalt und Strahlkraft verleiht.

Bericht: Superintendentin Julia Holtz

Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch

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