„24 vor 24“

Handlung, Text und Musik stammen auch in diesem Jahr wieder von Martin Speck, André Holz, Wolfgang Steiger und Uwe Crone. Die Vier sind immer wieder erstaunt darüber, wie schnell die Kinder alles lernen. In der Bildergalerie unten Szenen der beiden Vorgänger-Projekte „Die 12 Gebote“ und „Ein Turm bis zum Himmel.

Von Montag bis Samstag wird vormittags geübt: Texte, Melodien, Schauspiel. Die Kinder sind mit Begeisterung dabei, und am Sonntag erreicht die Spannung mit der Aufführung ihren Höhepunkt. Doch wo kommt eigentlich der Stoff her, aus dem dieses seit 2006 immer wiederkehrende Highlight besteht? Die ersten Stücke trugen Titel wie „Jona“, „Der verlorene Sohn“, „5 Brote, 2 Fische und zu viele Gäste“ – klar, dass die Bibel und ihre Geschichten hier Pate standen.

Martin Speck, Kirchenmusiker im benachbarten Witten-Herbede, hatte die Idee zu den Aufführungen. Zuerst wurde das Material zugekauft – schließlich war die Umsetzung schon Arbeit genug. „Aber dann hatte die Heike 2014 die Idee für die Jericho-Geschichte“, erzählt Speck. So schrieben Heike Schröder und er „Überfall bei Jericho“, das im selben Jahr in Welper uraufgeführt wurde. Weiter ging’s 2015 mit „Boas sucht Frau“ und 2016 mit „Wir sind dein Volk“ – wieder selbst geschriebene Stücke.

Nach einem Stück zum Lutherjahr 2017 (H. Bräunig) und „Petrus Vertrauenssache“ der Creativen Kirche fand Speck in Kirchenmusiker Wolfgang Steiger, dem Musikliebhaber und Pfarrer Uwe Crone, sowie André Holz das perfekte Team, um weitere Stücke gemeinsam zu schreiben und auf die Bühne zu bringen. Dabei schreiben Martin Speck und Uwe Crone eher die theologischen Texte, während Wolfgang Steiger und André Holz andere Schwerpunkte haben. Holz nimmt sich sogar jedes Jahr eine Woche Urlaub, um das Musical mit den Kindern auf die Bühne zu bringen.

„Insgesamt sind es rund 20 Leute im Team und rund 75 Kinder, die mitmachen“, so Pfarrer Crone. „Die OGS (Offene Ganztagsschule) der Schulen sind eingebunden. Sie kommen vormittags zum Üben mit den Kindern ins Paul-Gerhardt-Haus.“ Er gibt dann einen kurzen Impuls, bevor es ein gemeinsames Warm-Up gibt und die Kinder je nach Rolle in Chor- oder Einzelarbeit gehen. Der Chor übt vor allem die Refrains ein, während die Solosängerinnen und -sänger ein oder zwei Stücke lernen. „Und auch die Sprechtexte sind für die Kinder anspruchsvoll“, ist sich das Vierergespann einig.

Dass hier erfahrene Musiker am Werk waren, können die beteiligten Kinder und ihre Eltern schnell feststellen, wenn sie sich für den Start in die Übungswoche die Stücke aus der Soundcloud herunterladen. Da zwei der vier musikalischen Männer hinter dem Projekt über ein eigenes Tonstudio verfügen und alle gemeinsam ganz offensichtlich viel Spaß an der Vorbereitung haben, klingen die Stücke perfekt eingespielt und abgemischt und animieren zum Mitsingen. Martin Speck: „Es ist sehr bereichernd, das mit mehreren Leuten zu machen. Die Verteilung auf mehrere Schultern hebt einfach die Qualität.“

Im diesjährigen Stück geht es inhaltlich um die letzten 24 Stunden vor der Geburt Jesu am 24. Dezember. So heißt das Stück auch „24 vor 24“. „Um die Figuren nahbar zu machen, zeigen wir sie alle in ganz normalen Lebenssituationen,“ verrät Uwe Crone. „Auch Ochs und Esel haben Dialoge. Die Schäfer, die drei Weisen, Kaiser Augustus – alle kommen vor. Und natürlich Maria und Joseph, die auf der Suche nach einem günstigen Hotel sind.“

Die bisherigen Stücke des Quartetts - „Die 12 Gebote“ 2019 und nach der Corona-Pause „Ein Turm bis zum Himmel“ - haben allen Beteiligten viel Spaß gemacht, was den Aufführungen (s. Bilder) anzumerken war. In diesem Jahr heißt es am
Sonntag, 15. Oktober um 10:30 Uhr: „24 vor 24“ im Familiengottesdienst im Paul-Gerhardt-Haus. Kein Krippenspiel, aber ein VOR-Krippenspiel, wie es in der Ankündigung heißt. Viel Spaß!

(hmj)