„Ich fühl mich sehr beschenkt“

12.07.2023 – Pfarrer Daniel Hobe verlässt die Gemeinde Creative Kirche

Nein, diesmal verlässt den Ev. Kirchenkreis Hattingen-Witten kein Altmeister des Pfarramts Richtung Rente. Daniel Hobe, 36, noch Pfarrer in der immer etwas anderen Gemeinde Creative Kirche, tritt schon im August eine neue Stelle in der Münsteraner Matthäus-Kirchengemeinde an.

Pfarrer Daniel Hobe zieht weiter

Hobe ist in Schleswig-Holstein aufgewachsen, hat in Kiel und Greifswald studiert. 2011 machte er Examen und tat dann etwas, was für einen frisch gebackenen Theologen eher ungewöhnlich ist: Er arbeitete zwei Jahre in der freien Wirtschaft. „Das passte gut. Meine jetzige Frau, damalige Freundin, hat noch studiert, und ich habe etwas Richtung Projekt-Management gemacht und viel dabei gelernt“, sagt der junge Pfarrer über diese Zeit.

Gemeinsam mit seiner Partnerin überlegte er dann, wohin der nächste Schritt sie bringen sollte. Dabei kristallisierten sich Münster und das Ruhrgebiet als Wunschorte heraus. Also ging es mit zweieinhalb Jahren Vikariat in Castrop-Rauxel weiter. „Das war eine kleinstädtisch-missionarische Gemeinde und es gefiel mir gut dort“, meint Hobe und gerät fast ein bisschen ins Schwärmen, als er vom daran anschließenden Entsendungsdienst in Witten erzählt:

„Ich war zunächst zum Teil in der Johannis-Kirchengemeinde und zum Teil bei der Creativen Kirche. Daraus ergab sich die Chance, die klassische Gemeindearbeit zu vertiefen, und gleichzeitig in der Crea ganz viel mitzugestalten.“ Die jetzige Superintendentin Julia Holtz, damals noch Pfarrerin in Johannis, erinnert sich, dass Daniel Hobe sehr erfolgreich kirchlichen Unterricht gemacht hat und bei Jugendlichen gut ankam. 

Auf den Entsendungsdienst folgte die Anstellung als Pfarrer der Creativen Kirche. Diese Gemeinde, die nur etwa 150 Mitglieder hat und eng mit der gleichnamigen Stiftung verzahnt ist, „war eigentlich der perfekte Rahmen für den Einstieg ins Pfarramt“, meint Hobe. „Durch die besondere Struktur der Gemeinde war einfach Zeit da für viele Dinge. Ich hatte große Freiheiten, etwas auszuprobieren und Kollegen und Vorgesetzte, die mich haben machen lassen. In der Crea konnte ich mich erstmal darum kümmern, worum es im Kern geht: Das Evangelium ändert sich nicht, aber die Kirche muss immer wieder neu gedacht werden.“

Gemeinsam mit anderen hat er die beiden Formate „Einfach Gottesdienst“ und „Grow“ für junge Erwachsene entwickelt. Beide Formate gibt es jeweils einmal im Monat – also auch hier wieder der Faktor Zeit, um im Beruf anzukommen. „Trotzdem gibt es die zwischenmenschlichen Dinge, die Kompromisse, die man schließen muss. Das sind genau die Gleichen, die man auch in anderen Gemeinden hat. Dabei geht die Identifikation sowohl über die Gemeinde Creative Kirche als auch über die Stiftung.“

Bei all den positiven Erfahrungen stellt sich die Frage, warum Daniel Hobe dennoch zum 1. August nach Münster wechselt. Es ist der zweite Wunschort, den er sich mit seiner Frau vor Jahren ausgesucht hatte, und „ich hab das Gefühl es ist ein guter Moment, mehr Verantwortung zu übernehmen. Jetzt habe ich mehr Erfahrung und kann in Münster nun Dinge arbeiten, die bei der Crea nicht gefordert sind - zum Beispiel Gebäude-Management und andere nicht im Kern theologische Aufgaben. All das wurde mir bisher abgenommen.“

Von der zukünftigen Gemeinde ist er schon jetzt beeindruckt und hat viel Respekt vor der dort geleisteten Arbeit: „Da sind jeden Sonntag 150 Leute in der Kirche. Das will man nicht verbocken.“ Der Wechsel in die Matthäus-Gemeinde war kein Schnellschuss. Man habe ungefähr ein Jahr miteinander in Kontakt gestanden. Er habe unter anderem mit allen Angestellten dort gesprochen, und das Verfahren sei „toll, offen und ehrlich“ gewesen.

Die neue Kirchengemeinde liegt im Herzen von Münster und erinnert Hobe in einigen Aspekten an die Creative Kirche in Witten: „Ohne Spenden geht’s dort nicht. Es gibt seit 30 Jahren einen Förderverein, der inzwischen drei Angestellte hat und ich bin froh, dass sie diesen Weg schon gegangen sind“, erklärt er. „Die Arbeit läuft. Es gibt eine benennbare Idee von Kirche. Die Angebote machen Spaß, und die Leute kommen halt, wenn es ihnen guttut.“

Die Freigabe der Pfarrstelle ist beantragt, und sie soll wiederbesetzt werden. Die offizielle Verabschiedung von Pfarrer Daniel Hobe findet am 27. August um 11 Uhr in der Pop-Akademie Witten statt. Dort wird Gelegenheit für viele Segenswünsche für die neue Aufgabe sein.

(hmj)

Möge die Straße Dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in Deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
Irischer Segenswunsch

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