Stefanie Schmidt feierlich in IPT-Stelle eingeführt

Diakonin in Ausbildung Stefanie Schmidt wurde in der Bredenscheider Kirche in ihre neue Tätigkeit als IPT eingeführt. Mit ihr freuen sich Pfarrer Stolorz und Pfarrerin Rienermann (im Hintergrund).

„Der Gottesdienst war richtig schön“, erzählt Schmidt von der Feier, die sie berührt hat. „Der Chor hat gesungen, Marianne Funda und Ropudani Simanjuntak haben musiziert, und die Worte, die Pfarrer Stolorz gefunden hat, waren auch sehr schön.“ Einige Menschen, die nicht dabei sein konnten, hatten liebe Grüße geschickt. Andere, die sonst eher nicht im Gottesdienst sind, waren zur Feier ihrer Einführung gegen die Gewohnheit in die kleine Bredenscheider Kirche gekommen. „Hat mir sehr gut getan, das Ganze“, fasst Steffi Schmidt den Tag zusammen.

Die Arbeit, die sie erwartet, ist vielfältig: Gemeindemanagement und pastoral-sozialdiakonische Aufgaben. Gut, dass Steffi Schmidt ebenso vielfältige Erfahrungen mitbringt. Kirchlich und familiär ist sie in der Gemeinde verwurzelt. Getauft und konfirmiert vom kürzlich verstorbenen ehemaligen Superintendenten Pfarrer Höhle, ist sie bis auf kleine Unterbrechungen immer in der Kirchengemeinde aktiv gewesen. Neben dem Beruf hat sie ab 2016 Soziale Arbeit studiert, hat den Basiskurs Kirche und Diakonie der Frauenhilfe Soest zusammen mit Diakoninnen aus Bethel gemacht. Vertiefungskurse folgten. Im Herbst nächsten Jahres steht die Einsegnung als Diakonin an. Die Ausbildung zur Prädikantin hat sie dann ebenfalls. Bis zur jetzt angetretenen Beschäftigung in der Gemeinde war sie Presbyterin. In der Leitung des Kirchenkreises Hattingen-Witten, dem Kreissynodalvorstand (KSV), konnte sie ebenfalls Erfahrung mit Struktur und Arbeitsweise kirchlicher Gremien sammeln.

Neben diesen intensiven Einblicken in kirchliches Leben kann Schmidt aber auch auf viele Jahre Berufserfahrung in der Industrie zurückblicken. Ihre ursprüngliche Ausbildung zur Technischen Zeichnerin ergänzte sie durch die Qualifikation zur Maschinenbautechnikerin. Schon während dieser zweiten Ausbildung engagierte sie sich im Betriebsrat ihres Arbeitgebers - zunächst zu den Themen Ausbildung und Arbeitssicherheit, bis sie schließlich in die Leitung des Betriebsrats aufstieg. Was sich so schön anhört, brachte auch menschliche Herausforderungen mit. Schmidt: „2014 musste ich die Freistellung von 250 der 1.500 Mitarbeitenden verhandeln. Das hat mich nachdenklich gemacht und ich habe mir Hilfe geholt.“ Ergebnis des Coachings war der klare Wunsch nach Veränderung, der im nebenberuflichen Studium der Sozialen Arbeit mündete. Als sie Jahre später schließlich selbst freigestellt wurde, hatte sie so vorbereitet die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Auffanggesellschaft weiter zu qualifizieren. Abschluss dessen war ein sechsmonatiges Praktikum in der evangelischen Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel von März bis August dieses Jahres. Womit wir wieder bei der Anstellung im Interprofessionellen Pastoral-Team und der feierlichen Einführung angekommen sind.

„Für mich geht es darum, Gemeinde zu gestalten mit den Veränderungen, die Notwendig sind“, blickt Stefanie Schmidt jetzt in die Zukunft. „Unser Ziel ist die Verkündigung, und dass das Evangelium leben kann und die Menschen erreicht. Wir müssen raus, auf die Menschen zu, sie in ihren Lebenssituationen abholen. Dafür müssen Strukturen geschaffen werden, und man muss sich auf Neues einlassen und es als Chance begreifen.“ Aufgabe der Hauptamtlichen in der Kirche sei es jetzt, die Gemeinde zu befähigen, ihr Leben zu gestalten, so Schmidt.

Im Bereich Gemeindemanagement kümmert sie sich um alles, was mit Organisation zu tun hat, zum Beispiel die anstehenden Kirchenwahlen im Februar, Öffentlichkeitsarbeit und die Einwerbung von Fördergeldern. Sie arbeitet eng mit dem Vorsitzenden des Presbyteriums zusammen, aber auch mit dem Bau- und dem Finanzkirchmeister. „Trotz dieser vielfältigen Aufgaben haben IPTs nur beratende Stimme im Presbyterium. Die Kirchenordnung schreibt das so vor. Der Kirchenkreis hat an die Landessynode einen Antrag gestellt, das zu ändern, aber noch ist die Sache nicht entschieden“, stößt Schmidt einen der vielen Punkte an, in denen Veränderungen anstehen.

Zu ihren pastoral-sozialdiakonischen Aufgaben gehört u.a. die Seniorenarbeit. Sie organisiert Treffen, ein Seniorencafé, baut einen Besuchskreis auf und hat sich die Förderung des Ehrenamts auf die Fahnen geschrieben.  „Für den Kinder- und Jugendbereich dagegen werde ich nicht gebraucht, weil Robin Breßgott (Jugendmitarbeiter) und die Pfarrpersonen da schon eine super Arbeit machen.“

Die Arbeit wird ihr wohl nicht so bald ausgehen, und sie geht sie mit viel Vertrauen an: „Gott hat mir immer Leute geschickt, die mich ein bisschen in die richtige Richtung gestupst haben“, freut sich Steffi Schmidt auf alles was kommt. 

(hmj)